Eigene Fußball History - Freizeitkicker

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Eigene Fußball History

Meine Fußballgeschichte
Schon als Kind spielte ich leidenschaftlich gern Fußball. In meinem früheren Wohnort Jeebel, einem kleinen Ort 10 km östlich von Salzwedel entfernt, gab es jedoch nur einen sandigen Bolzplatz und die Möglichkeit, auf der Straße Fußball zu spielen. Die großen Scheunen-Tore links und rechts der Straße waren die Tore, im wahrsten Sinne des Wortes "Groß wie ein Scheunentor". Dazwischen gab es viele Hindernisse, Bäume, die Straße, Bordsteine, sogar eine alte Tankstelle, Tische für die Milchkannen der Bauern.Und so kickten wir jeden Tag nach der Schule bis in den späten Abend.
Vor den Gehöfte waren Sitzbänke, auf denen es sich unsere Zuschauer gemütlich machten. Es waren Einwohner, Alt und Jung, die uns zuschauten. Besonders motivierten uns die Mädchen, die uns beim Kicken zuschauten und uns auch anfeuerten.
Und wenn an einem Tag nur ein Freund Zeit hatte, schossen wir uns unzählige Bälle von einer Seite der Straße zur anderen Seite zu.
Dann endlich wurde eine sandige Fläche hinter der "Notkuhle" (Definition: Ein tiefer gelegter Bereich innerhalb des Ortes mit einem Feuerlöschteich. Dieser im Winter als Eislauf- und Eishockeyfläche zu nutzen. Im Sommer als "Badeteich" mit diversen Hindernissen und als Fischfanggewässer genutzt. Teich von Bäumen und Sträuchern und Wildplanzen umwachsen. Idealer Spielplatz für Kinder, zum Butzenbau, Verstecken, Materialbeschaffung usw. Die Randbereiche perfekt als Abfahrt im Winter für Ski und Rodeln geeignet, da der Teich ca. 20m tiefer lag.). Die Tore stellten wir uns selbst auf und da der Boden sehr sandig war, konnten wir nur Barfuß bei Trockenheit und mit Gummistiefeln bei Regen spielen. Und wenn es gar nicht ging, dann hatten wir ja noch die Straße als "Plan B"
In unserem Ort war eine Grenzkompanie der NVA. Die Soldaten forderten uns oft heraus und so kickten Alt und Jung auf diesem Platz. Sie halfen uns dann auch Tore aufzustellen und Netze anzubringen. Der Boden wurde dann auch planiert und Gras wurde angesät. Meist jedoch ohne Erfolg, denn nach dem nächsten Bolzen war der Boden wieder durchgewühlt. 
Mit zunehmendem Alter wurde wir jedoch auch immer Besser. Im Nachbarort Riebau gab es einen großen Fußballplatz mit Rasen und richtigen Toren, der auch dort von den Soldaten der Grenzkompanie und den Bürgern des Ortes gepflegt wurde.
Es fanden Fußballspiele im Freizeitbereich zwischen Mannschaften der Orte Jeebel, Riebau, Groß Chüden, Ritze, Pretzier, Mechau und anderer Orte statt. Als Jugendliche spielte wir aber auch gegen Ältere und auch Kicker, die bereits in einem Verein organisiert waren.
Anfangs waren wir unseren Gegnern meist körperlich unterlegen, dann jedoch machte sich unser ständiges Training im "Straßenfußball" auch bemerkbar. Wir besiegten auch Mannschaften, die in Ihren Reihen Spieler von Motor und Lok Salzwedel hatten. Dies waren Ende der 60iger Jahre die beiden konkurrierenden Vereine in unserer Kreisstadt Salzwedel.
Mein Schulfreund Dieter Heymann aus Pretzier überredete mich, beim Probetraining der Jugend von Motor Salzwedel mitzumachen. Nun hatte ich das erste Mal auch einen richtigen Trainer. Sein Name Klaus Hilgenfeld. Sein Spitzname "Der Löwen". Anfangs dachte ich mir nichts dabei, denn mein Sternzeichen war ja auch "Löwe". Dann erfuhr ich jedoch auch gleich selbst nach einigen Trainingseinheiten und nach einem Fußballspiel der Männermannschaft, warum meine Mitspieler ihn so nannten:
Er konnte ganz schön brüllen, immer dann wenn ein Spieler seinen Anweisungen als Trainer nicht folgte.
Mir gegenüber war er jedoch geradezu ruhig, besonnen, fair und sehr zuvorkommend. Nun hatte ich zu der Zeit noch niemals mit echten Fußballschuhen oder einem richtigen Lederball gespielt. Er schenkte mir Schuhe und einen Lederball und lud mich schon nach wenigen Trainingseinheiten ein, in der ersten Mannschaft der Junioren zu spielen.

Als Straßenfußballer hatte ich viel gelernt. Im Sportunterricht war ich stets der Schnellste im Sprint in meiner Altersgruppe (Schaffte die 100 m in 12 Sekunden). Außerdem hatte ich nach einer Verletzung des rechten Beines beim Straßenfußball 1969, nur mein linkes Bein einsetzen können. Obwohl ich gehandycappt war, spielte ich weiter jeden Tag Fußball und lernte es auch mit links präzise zu schießen.
Als Stürmer (Linksaußen) waren diese Fertigkeiten Anfang der 70iger Jahre bei Fußballern besonders gefragt. Meine Vorbilder zu dieser Zeit waren Gerd Müller (Bayern München), Achim Streich und Martin Hoffman vom 1. FCM.
Zum Training und zu den Spielen fuhren mein Freund Dieter Heymann und ich Anfangs mit dem Fahrrad die 10 km nach Salzwedel. Ein gutes Ausdauertraining und warm machen vor einem Spiel.
Dann kam der große Moment. Ich wurde als Stürmer bei den 1. Junioren von Motor Salzwedel im Spiel gegen Tangermünde eingesetzt. Die Aufregung war groß, die berugigenden und aufmunternden Worte des "Löwen", spornten mich an. Ich schoss in meinem ersten Spiel gleich 2 Tore gegen unseren Angstgegner und wir gewannen schließlich 2:1 dieses Spiel.
Das Lob meines Trainers hielt sich zunächst n Grenzen. Auf der Heimfahrt hielten wir an einer Gaststätte an. Der Trainer spendierte uns eine Limo und eine Bockwurst mit Kartoffelsalat. Mein Lieblingsgericht, denn ich hatte mit 14 Jahren das Rauchen aufgegeben und kaufte mir lieber in einer Gaststätte eine Bockwurst mit Brötchen oder Kartoffelsalat, als mein Taschengeld für Zigaretten auszugeben. 
Meine Mitspieler konnten sich an diesem Tag noch eine zweite Bockwurst kaufen. Ich erhielt vom "Löwen" die zweite Bockwurst für 2 geschossene Tore geschenkt. Bei den nächsten Spielen gab es dann stets für jedes Tor eine Bockwurst, bei unseren Heimspielen in der Gaststätte "An der Flora", Ende der 60iger Jahre....
Wie es weiter geht, bald mehr auf dieser Website. Bitte weiter sagen! 
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Gerhard Düsterhöft (Jahrgang 1954)
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